Jahrestag Starkregen 2021: Der THW-Ortsverband Emmendingen erinnert sich

Es ist eine der schlimmsten Naturkatastrophen, die Deutschland je erlebt hat: das Unwetter Mitte Juli 2021. Für das Technische Hilfswerk (THW) folgte der größte Einsatz in seiner mehr als 70-jährigen Geschichte. Über mehrere Monate leisten die Helferinnen und Helfer des THW rund 2,6 Millionen Einsatzstunden in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Sachsen. Rund 17.000 Einsatzkräften aus allen 668 THW-Ortverbänden waren im Einsatz – und somit auch der Ortsverband Emmendingen. „Es war für alle Einsatzkräfte des Ortsverbandes eine sehr herausfordernde Einsatzlage“, erinnert sich Andreas Fleig, Zugführer des Technischen Zuges des Ortsverbandes. Der Ortsverband Emmendingen war mit seinen Einheiten mit 46 Helferinnen und Helfern insgesamt 8 Wochen im Einsatz und leistete 8793,5 Einsatzstunden.

Tief „Bernd“ hinterließ in weiten Teilen Deutschlands, aber vor allem in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, ein Bild der Zerstörung. Überflutete Städte, zusammengebrochene Infrastruktur und zerstörte Gebäude waren einige der Folgen. Das THW war daraufhin mit allen 25 Typen seiner Einheiten und Teileinheiten gefragt. Die Liste der zu bewältigenden Aufgaben war lang: Von Pumparbeiten über das Räumen von Trümmern, der Strom- und Wasserversorgung bis hin zur Trinkwasserversorgung, Deichverteidigung, der Baufachberatung oder dem Brückenbau – das THW konnte seine gebündelte Expertise einbringen und bringt sie teilweise weiterhin ein. Denn abgeschlossen ist der Einsatz noch nicht, die Hilfe des THW wird auch ein Jahr nach der Katastrophe benötigt.


Die Aufgaben des Ortsverbandes Emmendingen waren zwei Schwerpunkte: der riesige Bereitstellungsraum am Nürburgring und der Behelfsbrückenbau im Ahrtal.


Im Bereitstellungsraum am Nürburgring hatte der Fachzug Führung und Kommunikation unter Leitung von Zugführer Uli Hofmaier die Aufgabe das Feldlagers zwei Wochen zu leiten. Sie waren quasi das Hotelmanagement für gleichzeitig bis zu 5000 Einsatzkräften aller Blaulichtorganisationen und der Bundeswehr. Eric Mühle, Sachgebietsleiter Kommunikation im Fachzug unterstützte im Auftrag der Einsatzleitung Rheinland-Pfalz die Wiederherstellung der Kommunikation im Ahrtal. Die Fachgruppe Notinstandsetzung und Notversorgung sowie die Fachgruppe schwere Bergung des Technischen Zuges unterstützten im Bereitstellungsraum durch die Übernahme von Transporten von Personen und Logistikgütern, Die Bergegruppe unterstütze den Betrieb des Bereitstellungsraums am Nürburgring eine Woche durch die Übernahme von Hausmeistertätigkeiten.

 

Der Zugtrupp des Technischen Zuges übernahm dreimal je eine Woche die die Einsatzabschnittsleitung Brückenbau im Ahrtal. Hierbei ging es insbesondere um die Erkundung und Vorbereitung von Behelfsbrückenbaustellen sowie um Koordinierung von bis zu 90 THW-Brückenbauspezialisten aus ganz Deutschland bei jeweils fünf gleichzeitigen Brückenbauten. Die Fachgruppe Elektroversorgung übernahm die Einsatzstellenstromversorgung der Brückenbau-Großbaustelle am Ahrtor in Ahrweiler. Bergungsgruppe und Fachgruppe schwere Bergung unterstützen noch im Oktober eine Woche beim Brückenbau im Ahrtal.

 

Das THW ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit mehr als 80.000 Freiwilligen, davon die Hälfte Einsatzkräfte, ist die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinem Fachwissen und den vielfältigen Erfahrungen ist das THW gefragter Unterstützer für Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und andere. Das THW wird zudem im Auftrag der Bundesregierung weltweit eingesetzt. Dazu gehören unter anderem technische und logistische Hilfeleistungen im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von UN-Organisationen.

 


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