Der Sachgebietsleiter S6 (IuK) unseres Fachzuges Führung/Kommunikation war vom 19.07 bis 23.07 und vom 01.08 bis 05.08 in der Technischen Einsatzleitung des Landes Rheinland-Pfalz (TEL RLP) in Ahrweiler eingesetzt. Bei solch einer Lage bedarf es einer sehr großen Führungsorganisation. Hierzu wurde auf dem Gelände der Bundesakademie für Bevölkerungsschutz und Zivile Verteidigung (BABZ) der Einsatzstab untergebracht.
Da unser S6 bereits ab dem 17.07. im Bereitstellungsraum Nürburgring als S6 tätig war, bot sich dieser als mögliche Unterstützung der TEL RLP an. Das Angebot wurde gerne angenommen, sodass er von unserem Gruppenführer der Fachgruppe K herausgelöst werden konnte.
In der TEL RLP warteten vielfältige Aufgaben und Herausforderungen. Es bildete sich ein starke und vertrauensvolle Zusammenarbeit im Sachgebiet 6, auch wenn unser THW-Helfer der einzige "Blaue" in einem Sachgebiet war. Als besonders praktisch erwies sich aber, dass die Fernmeldezentrale ebenfalls durch die THW Fachzüge F/K aus St. Ingbert und Bad Homburg betrieben wurde. Durch das tolle Durchhaltevermögen der THW Fachzüge F/K konnte ein konstanter Betrieb, ohne Wissensverluste durch Ablösungen, sichergestellt werden. Das gleiche galt auch für das Sachgebiet 6 selbst. Auch hier wurde hoher Wert auf einen konstanten und möglichst gleichen Personalbestand gelegt.
Um die Kommunikation zum Bereitstellungsraum (BR) am Nürburgring aber vor allem auch zu den Einsatzkräften in den Einsatzabschnitten sicherzustellen, stand zunächst die Wiederherstellung einer TETRA-Netzversorgung (TMO) mit Anbindung an das Kernnetz an erster Stelle. Dies wurde durch die Errichtung einiger mobiler TETRA Basisstationen per Satellit möglich. Zur Optimierung des Mobilfunkes wurde ein 40m MastKW für einen GSM Repeater aufgestellt, der die notwendige Netzabdeckung im Bereich der TEL RLP ermöglicht. Später wurden weitere Richtfunkstrecken am MastKW nachgerüstet.
Die Einsatzkräfte unterstützen die Techniker der Telekom und weiterer Provider. Sie halfen auch bei der Beräumung von Vermittlungsstellen, um mit der Wiederherstellung der Fest- und Mobilfunknetze zu beginnen. Durch die Unterstützung waren die Mobilfunknetze wieder schnell verfügbar.
Im weiteren Verlauf unterstützten THW-Kräfte die Provider auch bei der Verlegung von Glasfaserkabeln.
Mittels der Starlink-Terminals von TESLA (Satellitenkommunikation) konnten viele Infopoints errichtet werden, die die Bevölkerung mit WLAN per Satellit versorgen. An diesen Infopoints befand sich jeweils ein Lösch-/Rettungsdienstfahrzeug, welche durch ein NEA mit Strom versorgt werden.
Im späteren Verlauf wurden die Infopoints an die neuen Rahmenbedingungen angepasst.
Die Starlinks wurden von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) des Landes RLP organisiert und durch das Sachgebiet 6 im Einsatzgebiet aufgebaut.
"Ich hatte eigentlich nach dem Papst-Besuch in Freiburg im Jahr 2011 gedacht, dass es keinen größeren Fernmeldeeinsatz geben könnte. Aber das Ahr-Hochwasser stellt leider Alles in einen sehr traurigen Schatten.", so unser THW-Helfer. Er führt weiter aus: "Es haben hier unglaublich viele Zahnräder aller möglichen BOS-Farben ineinander gegriffen, um der Bevölkerung möglichst schnell zu helfen."