2021-eines der einsatzreichsten Jahre des THW Ortsverbands Emmendingen

11098 Einsatzstunden leisteten 63 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer des THW Ortsverbandes Emmendingen in 70 Einsätzen. Mehr als sechs-mal so viel Einsatzstunden als im Vorjahr und fast die Hälfte der 23490 Gesamthelferstunden im letzten Jahr. Ortsbeauftragter Bernd Schmidt bilanzierte ein außerordentliches Einsatzjahr, geprägt durch Einsätze im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal.

Für die Fachgruppe Führung und Kommunikation begann das Einsatzjahr am 2.Januar, acht Tage lang unterstützten ehrenamtliche Führungskräfte der Fachgruppe die Organisation des Zentralen Impfzentrums in Offenburg bis die Aufgaben an hauptamtliches Personal des Impfzentrums abgegeben werden konnte. Im Juni wurde der Umzug des Kreisimpfzentrums Lörrach unterstützt, indem die Netzwerkinfrastruktur für die Registrierung der Impfungen aufgebaut wurde.

 

Kurz nachdem die Fachgruppe Führung und Kommunikation zum Fachzug aufgewertet wurde, war die Einheit ab dem 17. Juli für 78 Tage am Nürburgring im Einsatz. Die Aufgabe der 18 Helfer unter Führung des Zugführers Uli Hofmaier war, für den nach dem Hochwasser im Ahrtal aufgebauten riesigen Bereitstellungsraum am Nürburgring den Einsatzabschnitt Feldlager zu leiten. Der Aufbau von über 400 Zelten musste organisiert werden. Die Belegungsplanung für bis zu 4000 übernachtenden HelferInnen war eine große Herausforderung, zumal zu Beginn eine große Fluktuation der Einsatzkräfte herrschte. Nach 14 Tagen wurden Fahrzeuge und Technik an Nachfolgeschichten aus anderen Ortsverbänden übergeben und bis Anfang Oktober weitergenutzt.

 

Der Emmendinger Sachgebietsleiter Kommunikation, Eric Mühle, wurde in die Einsatzleitung Rheinland-Pfalz berufen und half dort mit, die Mobiltelefon- und Digitalfunkverbindungen wiederherzustellen. 18 Helfer des Fachzuges Führung und Kommunikation leisteten im Landkreis Ahrweiler 3477 Helferstunden.

 

Wie das Vorjahr geendet hatte, ging es für den Technischen Zug ab dem 4.Januar mit Einsätzen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie weiter.

Der Zugführer des Technischen Zuges, Andreas Fleig, wurde beauftragt, die Unterstützung der mobilen Impfteams des Zentralen Impfzentrums Freiburg für den Regionalbereich des THW zu koordinieren. Insgesamt fuhr der Ortsverband Emmendingen im Jahr 2021 30 mobile Impfteams zu Einrichtungen in ganz Südbaden. Weitere 60 Fahrten übernahmen die Ortsverbände Breisach und Freiburg.

Die im Herbst 2020 aufgebauten Überdachungen der Corona-Teststelle des Landkreises in Malterdingen wurden im September durch den Technischen Zug wieder abgebaut.

Bei der Flutkatastrophe im Ahrtal in Rheinland-Pfalz waren sämtliche Gruppen des Technischen Zuges eingesetzt. Zum einen wurde der Bereitstellungsraum am Nürburgring unterstützt. Es wurde Material geliefert, Shuttlefahrer gestellt, beim Umzug des Bereitstellungsraumes von Nürburgring zu einem Parkplatz unterstützt oder Betriebspersonal für die Zeltstadt gestellt. Zum anderen wurde die Unterstützung des Behelfsbrückenbaus über die Ahr zum Schwerpunkt der Einsätze. Hier zahlte sich aus, dass die Emmendinger Helferinnen und Helfer in den letzten Jahren bereits häufiger die Fachgruppe Brückenbau des Ortsverbandes Müllheim beim Bau von Behelfsbrücken im Landkreis Emmendingen unterstützten. So konnten die Bergegruppe und die Fachgruppe Schwere Bergung den Bau von Behelfsbrücken in Rech und Heppingen unterstützen. Die Fachgruppe Elektroversorgung übernahm die Stromversorgung für den Aufbau der großen Behelfsbrücke am Ahrtor in Ahrweiler. Die örtliche Stromversorgung war noch nicht wieder soweit hergestellt, dass der zusätzliche Strombedarf der großen Einsatzstelle gedeckt werden konnte. Der Zugtrupp des Technischen Zuges war unter Leitung von Zugführer Andreas Fleig dreimal für jeweils eine Woche mit der Einsatzabschnittsleitung Brückenbau betraut. Es wurden die Möglichkeit des Baus von Behelfsbrücken in Bad Neuenahr-Ahrweiler erkundet und der Bau von sieben Behelfsbrücken geleitet. Bei weiteren zwei Behelfsbrücken war der Zugtrupp in die Vorbereitungen eingebunden. Hierbei wurden THW- Helferinnen und -Helfer aus ganz Deutschland geführt. Über den Zeitraum von 14 Wochen waren 28 Helferinnen und Helfer des Technischen Zuges an 48 Tagen im Ahrtal im Einsatz und leisteten 5317 Einsatzstunden in neun Einsätzen.

 

Aber es gab auch in der Region einiges zu tun.

Der Zugtrupp des technischen Zuges wurde zu einem Gebäudeteileinsturz in Gutach gerufen.

Zusätzlich zu Corona und Ahrtal war der Zugtrupp des Technischen Zuges an 17 weiteren Einsätzen beteiligt.

Die Bergegruppe und die Fachgruppe Schwere Bergung unterstützten zwischen den Einsätzen an der Ahr den Bau einer Behelfsbrücke in Simonswald.

Die Bergegruppe und die Fachgruppe Elektroversorgung wurden bei einem Unwetter in Kenzingen zur Unterstützung alarmiert.

Geleitet durch den Zugtrupp wurde in einer größeren Aktion in Zusammenarbeit der Bergegruppe, der Fachgruppe Elektroversorgung und der Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung mit der Fachgruppe Wasserschaden Pumpen des Ortsverbades Offenburg in Emmendingen ein Düker unter der Elz leergepumpt, um die Inspektion des Bauwerkes zu ermöglichen.

Unterstützung für die Deutsche Bahn war das Thema für die Fachgruppe Elektroversorgung. Bei neun Einsätzen wurden die Notstromversorgung neuer Stellwerke getestet, aber auch nach einem Kabelschaden für vier Tage der Güterbahnhof in Offenburg mit Strom versorgt.

Auch für die Fachgruppe Bergetauchen war das Jahr 2021 ungewöhnlich. Elf Alarmierungen in einem Jahr gab es noch nie. Neben Person in Gewässer waren die Einsatzgründe Verklausung durch Eisgang an einer Brücke in Reute, ein Fahrzeug in der Elz in Buchholz und ein Roller nachts in einem Teich in Emmendingen.

 

Trotz Corona nahmen Helfer des technischen Zuges an Auslandseinsätzen teil, allerdings am heimischen Esstisch. In vier Online-Meetings wurde für das EU-Projekt „European Neighbourhood Policy- Civil Protection Projekt“ mitgeholfen, die Fähigkeiten der Zivilschutzorganisationen der Maghreb-Staaten zu verbessern. Für das Projekt „Jordan Pump-Squad“ wurde eine Ausbildungskonzeption für schnelle Pumpeneinheiten des jordanischen Zivilschutzes erstellt.

 

Der Emmendinger Ortsbeauftragte Bernd Schmidt betont, dass diese enorme Einsatzleistung der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer möglich war, obwohl coronabedingt kaum Ausbildung stattfinden konnte und die für die Zusammenarbeit im Team wichtige Kameradschaftspflege ebenfalls fehlte. Es sei auch keineswegs selbstverständlich, dass die Familien und die Arbeitgeber der Helferinnen und Helfer trotz der Belastungen der Pandemie die teilweise wochenlangen Einsätze unterstützten.

 


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